Satya Nadella scheint aus der Sicht vieler Microsoft-Mitarbeiter ein großartiger Chef zu sein.
Seine Beliebtheitswelle reißt nicht ab, obwohl Nadella erst Mitte Juli angekündigt hat 18.000 Arbeitsplätze in den nächsten Monaten zu streichen.
Das Magazin „Business Insider“ will nun aus vertraulichen Quellen erfahren haben, dass die meisten Mitarbeiter die Entlassungswelle gut nachvollziehen können. Microsoft sei in den letzten Jahren viel zu bürokratisch geworden, heißt es von einzelnen Mitarbeitern.
Außerdem ist verhältnismäßig nur ein kleiner Teil der Microsoft-Stammbesatzung vom Stellenabbau betroffen. Nur etwa 5.500 „alteingesessene“ Mitarbeiter müssen gehen. Die meisten Arbeitsplätze werden bei Nokia wegfallen, womit wohl viele sowieso gerechnet haben.
Microsoft spart in der Testabteilung ein
Inzwischen ist auch bekannt geworden in welchen Abteilungen Microsoft Stellen abbauen wird. Demnach soll der Bereich „Test Engineers“ personell aufgeräumt werden. Die Abteilung testet Weiter- und Neuentwicklungen. Die übliche Microsoft-Kette in nahezu allen Bereichen sah bisher vor, dass ein Gruppenleiter bzw. Manager eine Aufgabe vorgab, die Entwickler sie ausführten und die Tester diese überprüft haben. Zukünftig werden die Abteilungen mehr Spielraum erhalten und die Entwickler u.a. selbst ihre Arbeiten testen. Nadella sagte es sei Unsinn in allen Bereichen das fest eingefahrene System fortzuführen.
Allerdings gibt es auch Kritik an dem Vorhaben. So heißt es: Es ist völlig normal, dass Entwickler eigenen Fehler nicht sehen, quasi Betriebsblind sind.
Dieses Argument ist völlig nachvollziehbar. Eigene Fehler fallen häufig nicht auf. Ob in der Softwareentwicklung oder bei Buchautoren (und auch bei Bloggern), nahezu überall ist eine professionelle Korrekturschleife sinnvoll, wenn auch nicht immer umsetzbar.