Ohje: NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider fordert mehr Englischkenntnisse von Krankenhaus-Patienten

Foto: Simon Pannock
Foto: Simon Pannock

Unter der Überschrift „Integration durch Ausbildung“ hat die Handwerkskammer Münster vor Weihnachten zum Dialog eingeladen. Mit dabei war auch der NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD). In seinem Vortrag verdeutlichte der Minister, dass die Deutsche Sprache (zumindest im Handwerk) nicht die höchste Priorität haben dürfte.
Auch Ärzte, die in Krankenhäusern beschäftigt seien, müssten nicht zwingend die deutsche Sprache beherrschen. Stattdessen fordert Guntram Schneider von den Patienten mehr Englischkenntnisse.

Hier der O-Ton:

Zitat: „Die Ärzte, die aus anderen Ländern zu uns kommen sind durchgängig mehrsprachig. Das Problem wäre schon gelöst wenn mehr (als bisher) Patienten Englisch könnten.“

Weiter fordert der Minister: „Ich erwarte eigentlich, das auch Rundfunkanstalten diesen Vorgang mal bewerten.“

Als freier Hörfunkjournalist sind mir zahlreiche Patienten, Krankenhäuser und vor allem Krankenpfleger/innen bekannt, die sich über die nicht vorhandenen Deutsch-Kenntnisse beklagen.
Eine Krankenpflegerin die anonym bleiben möchte, sagte mir direkt nach der Veranstaltung, dass eine Kommunikation mit einigen Ärzten oftmals kaum möglich sei. Patienten könnten ihr Leiden nur schwer dem Arzt verdeutlichen. Nicht selten müsste das Pflegepersonal die Funktion eines Dolmetschers einnehmen. Diese Zeit würde anderswo fehlen.

Lieber Minister, Sie wünschen eine Bewertung.
Ich finde das Engagement ausländischer Ärzte in deutschen Krankenhäusern großartig, ich kann aber leider nicht von meiner Oma verlangen Englisch zu lernen, nur damit Sie den Arzt versteht, geschweige denn mit ihm kommunizieren kann. Viel mehr halte ich es für angebracht, zukünftig den Ärzten im Rahmen ihrer Tätigkeit Deutschkurse anzubieten. Diese könnten zentral über die Krankenhäuser angeboten werden.

Ach ja, die Unternehmer mit ausländischen Wurzeln um die es eigentlich ging, haben übrigens die Auffassung von Guntram Schneider nicht teilen können. Sie legen großen Wert auf die deutsche Sprache.

Dazu durfte ich folgenden Beitrag für Radio WAF produzieren:

9 Kommentare

  1. Damit hat der Herr Schneider sicherlich wieder sehr viele SPD Wähler vergrault. Würde mich nicht wundern wenn die SPD auch eine „unter 5% Partei“ wird.

  2. Vielleicht sollten wir es einmal mit englischsprachigen Politikerinnen und Politikern aus dem Ausland im Bundestag und den Landtagen versuchen.

    Im Ausland soll es genügend fähige Fachpersonen geben und etwas mehr Konkurrenz auf den Regierungsbänken wäre auch nicht schlecht.

    Toll wäre es natürlich, wenn diese Fachleute aus dem Ausland auch etwas preiswertiger im Unterhalt wären.

  3. „Ärzte … aus anderen Ländern … sind durchgängig mehrsprachig“ Aber Deutsche Ärzte doch auch! Die Sprache der Medizin basiert eher auf Griechisch und Latein. By the way, Guntram Schneiders höchster Schulabschluß ist die Volksschule (nach Wikipedia from 1957 to 1965), ansonsten beherrscht er nur die Sprache der Gewerkschaft. Und wenn ich z.B. an Westerwelles Englisch vor der UNO denke, dann kann ich nur hoffen, dass er immer schön gesund bleibt.

  4. Dieser Mann ist untragbar. Wenn er nicht mehr weiß, was er gesagt und gemeint hat, ist er für einen Ministerposten ungeeignet. Er sollte seinen Hut nehmen.

  5. Ich mußte 2 mal lesen, um glauben zu können was da steht.
    Wir sind in Deutschland und da wird nun mal deutsch gesprochen oder wird man sich in Amerika auch an deutsche Einwanderer anpassen oder in sonst einem Land?
    Wieviele Menschen hier können denn wirklich gutes englisch und dann noch medizinische Begriffe ?
    Soll ein älterer Mensch denn erst englisch lernen?
    Es ist nicht zu fassen !!!
    Außerdem sprechen diese Ärzte selbst oft ein schlechtes englisch.
    Mißverständnisse und med. Fehler sind da vorprogrammiert!
    Armes Deutschland !!!

  6. die Realitätsferne ist Sonderklasse. Aber ich wäre froh, wenn man die beiden Audiobeiträge runterladen könnte. Vielleicht möchte man sie mal jemandem vorspielen ohne grad im Internet zu sein (mir fallen da gleich sogar mehrere Personen ein)

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